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„Italien bietet interessante Chancen für IFM-Anbieter“
Mit Silvia Cacciavillani hat Apleona eine langjährig erfahrene Industrie- und FM-Managerin für einen ihrer wichtigsten Auslandsmärkte gewonnen. Die 53-Jährige Mailänderin spricht vier Sprachen, neben Italienisch, Französisch und Englisch auch perfekt Deutsch. Kein Wunder, gehören doch zu ihren beruflichen Stationen unter anderem die Lufthansa, Siemens und Goldbeck. Zuletzt war sie über sieben Jahre als CFO und COO bei der ISS Facility Services Italy tätig.
Was muss ein erfolgreiches FM-Unternehmen auf dem italienischen Markt seinen Kunden bieten?
Einen flexiblen Ansatz für das integrierte Facility Management, der die Strategie des Kunden kontinuierlich berücksichtigt und sich an dessen Geschäftsmodell anpasst. Außerdem Kontinuität und Qualität in der Leistungserbringung, damit sich der Kunde auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann.
Wie schätzen Sie das Marktwachstum in den nächsten Jahren für Italien ein?
Seit 2022 sehen wir eine deutlich beschleunigte durchschnittliche jährliche Wachstumsrate.
Basiert das zukünftige Wachstum auf dem Outsourcing von FM-Services?
Das Facility Management ist in Italien noch nicht vollständig entwickelt. Tatsächlich ist der italienische FM-Markt noch immer von einer Vielzahl kleiner Anbieter geprägt. Insofern ist das Outsourcing-Level von Immobiliendienstleistungen viel niedriger als in anderen europäischen Ländern mit vergleichbarem Bruttoinlandsprodukt (BIP) und Bevölkerungsgröße. Am weitesten fortgeschritten sind diesbezüglich die Sektoren Finanzen und Industrie. Für die Zukunft sehe ich in diesen beiden Sektoren weiteres kontinuierliches Wachstum und zunehmende Konsolidierung. Chancen bieten sich für große, internationale und integrierte Dienstleister wie Apleona künftig in den am schnellsten wachsenden Sektoren Transport und Logistik, im Gesundheitswesen, allgemein im öffentlichen- und speziell im Bildungssektor sowie in der Telekommunikationsbranche.
Was sind die allgemeinen Trends und Treiber auf dem italienischen FM-Markt?
Die Branche wird sich weiterhin auf Serviceintegration und hochkarätige Beratungsdienste konzentrieren, mit starkem Fokus auf Unternehmensproduktivität und Nachhaltigkeit. Die M&A-Aktivitäten (An- und Verkauf von Unternehmen) werden strategischer als in der Vergangenheit fortgeführt, wobei hohe Branchenexpertise, neue Technologien und ein digitalisierter Ansatz im Management von FM berücksichtigt werden.
Welche Trends sind Ihrer Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg auf dem italienischen Markt?
Meiner Meinung nach werden in Zukunft Hard Services (Technischen Leistungen) stärker nachgefragt werden, als Soft Services. Dadurch entstehen interessante Chancen für intergierte Anbieter, vor allem, wenn sie sich auf die wachstumsstärksten Dienstleistungen und Sektoren konzentrieren. Innovationen und neue Technologien werden zu ganz neuen Geschäftsmodellen und Kunden-Dienstleister-Beziehungen führen. Das setzt höchste Flexibilität in Bezug auf Leistungsportfolio und Organisation voraus. Außerdem werden deswegen für Dienstleister starke Kooperationen und Partnerschaften immer wichtiger.