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„Polnische Kunden wollen moderne, flexible und digitale Services“
Mit 38 Millionen Einwohnern und einer seit Jahren prosperierenden Wirtschaft gehört Polen zu den Top 6 in der EU. Für Apleona als europaweit aufgestellter Dienstleister stellt Polen also einen wichtigen Zielmarkt dar. Gründe genug für ein Interview mit dem CEO der Apleona Poland, Lech Wodecki. Seit fünf Jahren arbeitet der 38-jährige gebürtige Pole, der teilweise in Deutschland aufgewachsen ist, in den USA studiert hat und bereits in Deutschland, Österreich und Polen tätig war, bei Apleona. Hier schätzt der zweifache Familienvater besonders die Arbeit im internationalen Umfeld und freut sich, mit internationalen Kolleginnen und Kollegen am Erfolg und weiteren Wachstum von Apleona zu arbeiten.
Was muss ein erfolgreiches FM-Unternehmen im polnischen Markt seinen Kunden bieten?
An erster Stelle erwartet der Kunde Qualität und Fachwissen, oft auch Branchenkenntnis, so wie in anderen Ländern auch. Hinzu kommt, dass wir viele internationale Kunden bedienen, die ohnehin den Anspruch haben, überall auf der Welt den gleichen Standard an Services geboten zu bekommen. Dazu zählen unsere ICC-Kunden, aber eben nicht nur die. Wir bedienen hier in Polen zum Beispiel auch international tätige Immobilien Asset Manager, die für ihre Immobilien und deren Nutzer großen Wert auf eine sehr hohe Ausführungsqualität legen. Viele Industrieunternehmen, z.B. im Automotive-Sektor, fordern zudem hohe Flexibilität in der Leistungserbringung, möchten aber gleichzeitig eine hohe Sicherheit für Produktionsablauf, Personal und Liegenschaft garantiert haben. Wir sind sehr stolz darauf, dass Apleona für solche Kunden in Polen inzwischen zu den Dienstleistungspartnern erster Wahl gehört.
Wie schätzen Sie das Marktwachstum für Polen in den nächsten Jahren ein?
Im Gewerbeimmobiliensektor konnten wir uns in den vergangenen Jahren auf ausgezeichnete Wachstumsraten verlassen, nicht zuletzt deshalb, weil die polnische Wirtschaft insgesamt stark gewachsen ist und immer noch wächst. Die Städte in Polen bieten zudem viele Anreize und Möglichkeiten für professionelle, oft internationale Investoren, sich anzusiedeln. In Warschau herrscht immer noch Bauboom. Allerdings stellt sich momentan die Frage, wie sich die Märkte nach Corona und jetzt, während der Energiekrise und dem nahen Krieg in der Ukraine, weiterentwickeln werden. Tatsächlich gibt es ein paar positive Signale: Die Nachfrage nach Büroflächen steigt in Warschau erstmals seit Corona wieder. Alleine im ersten Quartal 2022 wurden 270.000 m2 neu vermietet. Auch die Zahl und das Volumen der Transaktionen nehmen wieder zu. Dies gilt auch für die Assetklasse Logistikimmobilien – ein Sektor, in dem wir uns bei Apleona weiterentwickeln wollen, ähnlich wie die deutschen Kolleginnen und Kollegen, die dort jüngst Aufträge gewinnen konnten.
Ein starkes Standbein bleiben nach wie vor unsere Industriekunden, insbesondere in der Automotive-Branche. Wir betreuen unter anderem ein LKW-Werk von MAN in der Nähe von Krakau mit integriertem FM und eine Motorenfabrik von Mercedes-Benz in der Nähe von Breslau mit technischem FM. In diesem Sektor wollen wir sowohl mit Bestands- als auch neuen Kunden weiterwachsen.
Welche Gewerke sind Ihrer Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg im polnischen Markt?
Unser Erfolgsrezept, gerade bei Industriekunden, ist das integrierte FM, also das Angebot aller FM-Leistungen aus einer Hand, verbunden mit unserer technischen Kompetenz und hohen Eigenleistungsquote dort. Deswegen investieren wir und verstärken uns ganz gezielt bei Kältetechnik und Brandschutz, aber natürlich zahlt sich auch der Erwerb der FM Solutions bei diesem ohnehin schon erfolgreichen Geschäftsmodell aus.
Was sind momentan die größten Herausforderungen im polnischen FM-Markt?
Inflation ist wie überall ein Thema. Und Inflation verbunden mit dem Preiskampf und dann noch mit dem Fachkräftemangel kann einem schon Kopfweh bereiten, denn wir können die deutlich gestiegenen Kosten nicht einfach an unsere Kunden durchreichen. Hier sind wir mit allen Kunden in Gesprächen. Dies istnicht einfach, aber wir stoßen zumindest auf Verständnis und verzeichnen Erfolge in den Gesprächen. Mehr Spaß macht das Thema Digitalisierung. Der polnische Kunde ist ein moderner Kunde. Er möchte alles digital haben, schnell, intuitiv, am besten am iPad oder iPhone. Auf solche Anfragen und Wünsche sind wir inzwischen gut vorbereitet, z.B durchCAFM-Systeme unterstützt durch NFC-Tags, so dass unsere Kunden in Echtzeit Zugang zu den Informationen haben, die für sie wichtig sind und wodurch wir die Transparenz unserer Dienstleistungen gewährleisten.