„ESG wird zum integrativen Bestandteil des FM auch in Österreich“

Seine Leidenschaft zum Beruf machen – Thomas Winter findet das im Facility Management. Nicht nur seine Begeisterung für Technik kann der gelernte Elektroingenieur hier einbringen, auch Projekt- und Prozessmanagement – beides Disziplinen, die sich der 41-Jährige durch einen Bachelor- bzw. Masterstudiengang angeeignet hat – sowie IT- und Innovationsthemen finden sich in seinem Arbeitsalltag wieder. Als CEO Apleona Austria umso mehr: Gilt es hier doch, durch eine Verschlankung der Prozesse das Österreich-Geschäft zukunftssicher aufzustellen.

Warum würden Sie jungen Menschen empfehlen, einen Beruf im FM anzutreten?

Personen, die flexibel und wissensdurstig sind, gerne Probleme lösen und sich laufend weiterentwickeln wollen, sind im FM richtig aufgehoben. Als FM-Dienstleister kann man in unterschiedlichen Branchen und Orten hinter die Kulissen zu blicken, die man sonst nie kennenlernen dürfte: Flughäfen, Rechenzentren, Banken, Museen, Krankenhäuser usw. Die Karrieremöglichkeiten sind exzellent.

Warum empfiehlt sich Apleona Austria als Arbeitgeber?

Im neu gegründeten Unternehmen haben viele Wissensträger zusammengefunden, die angetreten sind, der bedeutendste Dienstleister für Technisches FM in Österreich zu werden. Wir bieten Beschäftigten einen sicheren Arbeitsplatz und investieren in eine langfristige Mitarbeiterbindung. Wir arbeiten permanent an der Qualität unserer Leistungserbringung und sind offen für Kritik und Feedback. Wir sind an der Gewinnung und dem Ausbau von neuen Geschäftsfeldern wie z.B. ESG interessiert. Sicherheit am Arbeitsplatz ist uns ein hohes Anliegen. Wir möchten insbesondere jungen Menschen einen Karriereweg eröffnen und bieten eine kontinuierliche Wissens- und Kompetenzsteigerung unabhängig von der hierarchischen Position an.

Was sind für Sie die nächsten Schritte in Hinblick auf die Unternehmensentwicklung?

Wir möchten das durch die Zusammenführung erlangte vergrößerte Leistungsportfolio auf aktuelle Bestandskunden sowie auf Neukunden ausweiten. Dazu müssen wir zuerst einheitliche, effiziente und digitalisierte Prozesse auf alle Bereiche ausrollen. Zusätzlich möchten wir unsere Kompetenz zum Thema ESG weiter ausbauen und den Kunden auch mit digitalen Lösungen unterstützen. Auch das Konzept der PPP-Projekte (Errichtung und Betrieb) möchten wir weiterverfolgen.

Wie sehen Sie Apleona im aktuellen Marktumfeld aufgestellt?

Wir sind in der aktuellen Aufstellung und mit unseren Tools der einzige FM-Anbieter in Österreich, der flächendeckend vom Neusiedler- bis zum Bodensee eine einheitliche Qualität und Leistungsdokumentation in kurzer Zeit aufsetzen und langfristig erbringen kann. Wir haben eine vergleichbar hohe Eigenleistungstiefe von technischen FM-Leistungen. Wir sind, neben Caverion, das einzige Unternehmen in Österreich, das Erfahrung mit PPP-Projekten hat. Wir sind der größte Dienstleister für Technisches FM und einer der wenigen, der international auftritt.

In welchen Marktsegmenten möchten Sie wachsen und warum?

Wir möchten weiterhin österreichweit wachsen. Die Marktbegleiter ziehen sich größtenteils auf die Regionen Oberösterreich, Steiermark und natürlich Wien/Niederösterreich zurück. Es gibt jedoch Kunden, die einen Anbieter für alle Standorte in allen Bundesländern möchten. Wir haben hier eine lange Expertise mit Kunden wie der Bank Austria und können somit auch Synergieeffekte erzielen. Ein sehr interessantes Kundensegment, welches wir in den Fokus rücken wollen, ist die Industrie. Hier wollen wir ein verlässlicher Partner für ESG-Themen werden und, neben unseren TFM-Lösungen, auch die Expertise im Betrieb von Produktionsanlagen weiter ausbauen. Das Großprojektgeschäft unseres Bereichs LCS (Life Cycle Solutions) möchten wir auch in Wien/Niederösterreich/Burgenland und Oberösterreich weiter ausbauen. Wir haben in diesem Bereich bereits sechs Bildungscampus in Wien und eine Fachhochschule in St. Pölten mit unseren ARGE-Partnern errichtet (PPP-Modelle).

Teilen Sie die Einschätzung, dass FM-Dienstleister immer mehr zum Partner bei der Umsetzung von ESG-Strategien werden?

Da ich bereits in meinem ersten Job Projekte rund ums Energiesparen umgesetzt habe, hat mich dieses Thema von Beginn an immer begleitet. Damals war es eine zumeist losgelöste Disziplin und wurde durch eigene Teams und Experten abgewickelt, die mit „kostenlosen“ Analysen locken wollten. Schlussendlich scheiterten vielversprechende Projekte an den kalkulierten ROIs und häufig auch an der „Bequemlichkeit“ der geringen Energiepreise und am fehlenden Umweltschutzgedankens. Dies ist nun endgültig vorbei. Die Kunden drängen zu Lösungen. Die Herausforderungen sind jetzt meist die Ungeduld der Unternehmen und die knappen Personal- und Materialressourcen. Ich bin auch überzeugt, dass es nicht mehr eine isolierte Disziplin sein kann, sondern ein integrativer Bestandteil aller FM-Leistungen. Hier liegt die Kunst darin, den Reifegrad aller Beschäftigten zum Thema ESG anzuheben. Kurz: ESG wird zum integrativen Bestandteil des FM.

Gibt es konkrete Beispiele dafür bei Apleona Österreich?

Energieaudits und Energieeffizienzmaßnahmen sowie Abfallmanagement sind seit vielen Jahren ein fixer Bestandteil unseres Leistungsportfolios. Unter dem Titel „ESG“ führen wir seit 2020 erfolgreich Datenerhebungen und Aufbereitungen für die Scope 1 - und Scope 2 - Emissionen durch. KI-gestützte Gebäudesteuerung (Recogizer) ist seit 2022 an mehreren Standorten in der Implementierung.